Color The Night

About

Begeisterung. Verbundenheit. Gänsehaut. Gefühle, die wir weltweit seit vergangenem Jahr nur noch selten gespürt haben. Gefühle, die sich mit einem Wort zusammenfassen lassen: Hype. Ein hochemotionaler Begriff, den sich Color The Night als Titel ihrer nächsten Single (11.06.21 / Hinterhof Records) auserkoren haben. ‚Hype‘ soll ein neues Kapitel der Bandgeschichte eröffnen, in dem sie alle bisherige Erfahrungen ihrer Bandgeschichte bündeln und sich reifer, erwachsener zeigen.

Hype, laut dem Duden eine ‘Welle oberflächlicher Begeisterung“. Mittlerweile öfter eiskaltes Marketing-Kalkül als soziales Phänomen und schon immer nur ein Sieg, dessen Wirkung schnell wieder verpufft – echter Erfolg sieht anders aus. Und den haben sich die sechs jungen Musiker aus Österreich hart erarbeitet, nicht einmal eine globale Pandemie konnte sie stoppen. Der Traum einer ausgedehnten Tour durch Deutschland und Österreich ging nicht in Erfüllung, stattdessen wurde sämtliche Energie in neues Song-Material gesteckt. Eine Investition, die sich ausgezahlt hat: Mit ‚Freak‘ eroberte das Sextett die Radios und streamingfähigen Geräte der Lockdown-geplagten Gesellschaft, fuhren damit über 40.000 Streams auf Spotify, ein Feature in der Indie Brandneu Playliste, ein Spotify Homepage Take Over in Österreich, Rotation auf FM4 und 88.6, zwei Wochen hintereinander Platz 4 in den FM4 Charts und Platz 1 beim Campus & City Radio 94.4 ein. Mit ‚Head Over Heels‘, der letzten Single aus der im Frühjahr dieses Jahres erschienen 3-Track-EP, kletterten Color The Night sogar bis auf Platz 3 der österreichischen Indie Charts. Es ging also auch ohne Hype – und ihre Einstellung dazu verarbeiten Color The Night in ihrem neuesten Song. In ‚Hype‘ werfen sie ihr knallbuntes Discolicht auch ganz generell auf die Schattenseiten des glitzernden Musikbusiness, in dem sie sich bewegen. Fast schon therapeutisch skizzieren sie ihre Erfahrungen mit Leistungsdruck, dem damit verbundenen Stress und Ängsten und ihren Umgang damit. Schwermut und Melancholie lassen sich aber auch in diesem Fall nicht im Sound der Österreicher finden, stattdessen gibt es konträr den wohl poppigsten Anstrich in ihrer bisherigen Diskographie mit absoluten Ohrwurm-Faktor, wohldosierten Ausflügen in den Auto-Tune und einem von Percussion unterstützten Rhythmus, der selbst die müdesten Knochen zum Mittanzen/-wippen/-nicken bringt. ‚Hype‘ setzt dementsprechend wie schon die vorherigen Veröffentlichungen der Band auf persönliche und zum Nachdenken anregende Texte, die sich in catchy, ausgefeilten Melodien einbetten. Ein Mix, der die Quintessenz von Color The Night widerspiegelt: Man sollte – oder besser: darf – die Welt nicht durch eine rosarote Brille sehen und sich vor der Realität verschließen. Das heißt aber nicht, dass man dabei keinen Spaß haben kann.